Kaum zu glauben, aber unsere erste Demonstration in Duisburg ist nun schon ein Jahr her. Am 22.02.2019 fand die erste Fridays For Future Demonstration statt. Mit mehreren Hundert Teilnehmer*innen zogen wir durch die Straßen von Duisburg. Von da an sind wir fast wöchentlich auf die Straße gegangen und haben mit euch zusammen für mehr Klimagerechtigkeit demonstriert und gestreikt. Beim ersten globalen Klimastreik am 15. März 2019 waren auch wir beteiligt und sind laut geworden.

Langsam wurden die lokale Presse und Umweltverbände auf uns aufmerksam und so wurden wir am 2. April zum ersten Mal zu einer Veranstaltung unter dem offiziellen Namen „Fridays For Future Duisburg“ eingeladen. Es ging dabei um eine Gesprächsrunde mit Antje Grothus, einem Mitglied der Kohlekommission und einer Klimaaktivistin.

Am 05.04.2019 stellte dann ein Delegierter aus unserer Ortsgruppe unser selbsterstelltes Forderungspapier bei einer Sitzung des Umweltausschusses vor. Nachhaltig beeinflusst scheint die Stadt nicht zu sein, denn es ist bis heute keine unserer Forderungen wirklich umgesetzt worden.

Entgegen der Kommentare von Gegner*innen und Kritiker*innen der Bewegung, dass wir ja nur in der Schulzeit streiken und auf die Straße gehen würden, gingen die Proteste natürlich auch in den Osterferien weiter. Uns geht es nämlich nicht um Schule schwänzen, sondern um eine gerechte Zukunft und einen Planeten, auf dem wir alle leben können.

Am 03. Mai 2019 sind wir als Ortsgruppe dann gemeinsam nach Essen gefahren, weil dort eine RWE Hauptversammlung war. Die Großdemo dort war ein voller Erfolg mit vielen Teilnehmer*innen. Uns war es an diesem Tag wichtig, darauf aufmerksam zu machen, wie stark RWE für den Ausstoß von CO2-Emissionen und die Zerstörung unseres Planeten verantwortlich ist.

Ein Delegierter von uns hatte dann im Juni die Gelegenheit, an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Fridays For Future – Revolution oder Blaumachen?“ teilzunehmen und mit Vertretern der Kommunalpolitik zu diskutieren. Auch hier haben die Politiker*innen uns zwar zugehört, aber ernst genommen haben sie uns auf keinen Fall.

Während man in Duisburg immer mehr auf uns aufmerksam wurde und wir zu mehr und mehr Veranstaltungen eingeladen wurden, gingen wir weiter jeden Freitag auf die Straße. Natürlich nicht, weil uns das einfach Spaß macht und wir dann Schule schwänzen können, sondern weil die Politik nichts ändert und keine Maßnahmen ergriffen werden. Auch wenn unsere Demos immer Spaß machen und wir uns freuen, dass sich so viele beteiligt haben, ist es eigentlich viel mehr schade, dass wir weiter streiken müssen und uns für mehr Klimaschutz einsetzen müssen.

Das hat uns aber nicht nur traurig gemacht, sondern viel mehr motiviert und so gingen wir nicht nur in Duisburg auf die Straße, sondern beteiligten uns an großen Demonstrationen, wie zum Beispiel in Düsseldorf oder am 2. August in Dortmund, wo zu der Zeit der Sommerkongress zu Ende ging.

Ein großes Highlight war dann der 20. September, der unter dem Motto #AlleFürsKlima richtig groß wurde und wir mit über 3000 Leuten auf die Straße gegangen sind. Danke an dieser Stelle schon einmal an alle, die dabei waren!

Nach dieser unglaublich großen Demo ging es dann wöchentlich etwas kleiner, aber nicht weniger motiviert weiter. Der nächste große Streiktag war dann Ende November am 29.11., wo wir kurz vor der Klimakonferenz der UN-Staaten nochmal auf uns aufmerksam gemacht haben.

Als Abschluss von einem Jahr FFF Duisburg kamen noch zwei große Demonstrationen dazu: Am 17. Januar sind einige von uns nach Mainz gefahren und haben dort mit tausenden Aktivisten für Klimagerechtigkeit gekämpft. Noch größer war die Demonstration in Hamburg am 21.02., bei der mehr als 60.000 Teilnehmer*innen gezählt wurden. Dieser Freitag war besonders wichtig, da an dem Wochenende in Hamburg Bürger*innenschaftswahlen waren und die Hamburger daran erinnert werden sollten, für das Klima zu wählen.

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen, die dieses Jahr möglich gemacht und uns unterstützt haben. Wir bedanken uns bei allen, die uns zugehört haben und uns Raum gegeben haben, unsere Forderungen vorzutragen. Wir bedanken uns bei allen, die auch bei Regen und Kälte mit uns auf die Straße gegangen sind. Ohne euch hätten wir so viele Demos in einem Jahr nicht auf die Beine stellen können. Ohne euch hätten wir der Politik nicht Woche für Woche aufzeigen können, was gemacht werden muss.

Und es wird weitergehen, wir werden nicht aufhören zu demonstrieren. Wir werden streiken, bis die Politik handelt und wir sind auf euch angewiesen. Die nächste Demo findet am 6. März statt, seid alle dabei!