Zum Globalen Klimastreik am 24. September sind wieder weltweit Menschen für Klimagerechtigkeit auf die Straße gegangen. Allein in Duisburg zählte die Demo 2.500 Teilnehmer*innen!
Wir freuen uns sehr über diese unerwartete hohe Teilnehmerzahl. Im Vorhinein bei der Polizei angemeldet hatten wir nur etwa 1.000 Personen. Gerade nach anderthalb Jahren Corona-Pandemie und folglich wenigen Präsenzaktionen ist es ein gutes Zeichen, dass die Klimakrise weiterhin Menschen bewegt und gemeinsam auf die Straße bringt!
Hier möchten wir den Tag noch einmal Revue passieren lassen.
Viele interessante Reden bei der Auftaktkundgebung
Als die Auftaktkundgebung um 16 Uhr begann, waren wir vom Orga-Team bereits über sieben Stunden vor Ort, hatten beim Aufbau der Technik geholfen, letzte organisatorische Fragen geklärt und bereits die ersten Presseinterviews erledigt. Alles war vorbereitet. Während die ersten Teilnehmer*innen eintrudelten, sorgte die Actionband vom Bauwagenplatz bereits für gute Laune.
Nach ein paar organisatorischen Worten durfte dann Tim aus unserem Orga-Team die ersten inhaltlichen Worte loswerden, gefolgt von einer Rede der Students for Future. Die Funktionsweise des Treibhauseffektes sei schon seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt, auch wenn die Tragweite dieser Erkenntnis damals noch nicht begriffen wurde. Spätestens aber seit der Mitte des letzten Jahrhunderts wüssten wir genau, welche Schäden Treibhausgasemissionen anrichten. Ein Wirtschaftssystem, das weiterhin auf kurzfristige Profite setze und eine Politik, die sich dem Thema weiterhin verweigere, führen dazu, dass auch heute kaum Verbesserung in Sicht ist.
Es folgten einige Worte zum geplanten Versammlungsgesetz NRW. Dieses bedroht die Versammlungsfreiheit wie wir sie kennen und würde es auch uns als Fridays for Future deutlich schwieriger bis beinahe unmöglich machen Demos wie die am 24. September durchzuführen. Umso wichtiger ist es uns, auch bei solchen Gelegenheiten noch einmal auf dieses Anliegen hinzuweisen.
Ein Klimaentscheid für Duisburg
Linda aus unserem Orga-Team und Kerstin Ciesla vom BUND nutzten dann die Gelegenheit, um den Duisburger Klimaentscheid vorzustellen. Als Teil eines breiten Bündnisses von Umweltorganisationen und Parteien setzen auch wir als FfF Duisburg uns dafür ein, dass die Stadt Duisburg bis 2035 klimaneutral wird. Im ersten Schritt haben dazu drei Duisburger*innen ein Bürgerbegehren angemeldet, durch das die Stadt zur Entwicklung eines Plans gezwungen werden soll, wie eben dies zu erreichen ist. Die Demo war eine großartige Gelegenheit, so viele klimabewegte Duisburger*innen an einem Ort zu wissen und für dieses Anliegen zu gewinnen.
Zum Duisburger Klimaentscheid folgt demnächst ein eigener Beitrag. Insbesondere werden wir euch natürlich informieren, sobald die Unterschriftensammlung gestartet ist.
Der Demozug
Dann war es auch schon Zeit, dass der Demozug sich in Bewegung setzt. Dem Demozug mit insgesamt 2.500 Demonstranten und Demonstrantinnen jeden Alters voran ging der Klimablock mit unserem Banner „Klimakrise stoppen“ und vielen grünen Fridays-for-Future-Fahnen. Im hinteren Teil der Demo lief der von den Students for Future organisierte antikapitalische Block mit. Zu sehen waren aber auch viele Familien und viele einzelne Personen mit selbstgebastelten Pappschildern. Deren Aufschriften reichten von längeren Aufrufen den Planeten auch für die Kinder zu bewahren bis hin zu den bekannten Sprüchen wie „System Change, not Climate Change“.
Insgesamt bot der Demozug ein beeindruckendes Bild. Gerade in einer politisch eher uninteressierten Stadt wie Duisburg – man sehe sich nur einmal die Wahlbeteiligung an – ist es immer wieder großartig zu sehen, dass so viele Leute unserem Aufruf folgen und sich mit uns gegen die Klimakrise einsetzen. Ein ganz, ganz großes Danke!
Um kurz nach 18 Uhr erreichte der Demozug wieder den König-Heinrich-Platz.
Die Abschlusskundgebug
Die Abschlusskundgebung begann erneut mit ein paar inhaltlichen Worten aus unserem Orga-Team. „Klimaschutz ist die größte Herausforderung unseres Jahrhunderts. Es ist eine Menschheitsaufgabe. Aber noch ist es nicht zu spät.“ Es sei erforderlich, dass man handle, denn nicht zu handeln, sei auf Dauer die deutlich teurere Option. Gemeinsam ließe sich das aber schaffen, und es sei ermutigend, so viele Menschen hinter diesem Ziel vereint zu sehen.
Nach solch allgemeinen Worten, ging es um konkrete, lokale Anliegen. Eines davon der Sterkrader Wald, in dem über 5.000 Bäume dem Ausbau des Oberhausener Autobahnkreuzes weichen sollen. Gleich in doppelter Hinsicht klimapolitischer Wahnsinn – Wald zu fällen und dafür Infrastruktur für klimaschädlichen Autoverkehr auszubauen. Bereits im Sommer fand dort das Klimacamp Sterki statt.
Ebenfalls eingeladen hatten wir Jette Thelen. Die 13-Jährige setzt sich gegen den Kiesabbau in Mündelheim ein. Sie wies daraufhin, wie wichtig es sei auf Recycling statt immer neue Rohstoffe zu setzen. „Wir sind diejenigen, die unserer Erde all dies antun, also sollten wir es auch sein, die es wieder gerade biegen und unsere Erde schützen.“
In eine etwas andere Richtung ging der Beitrag von Zora Duisburg. Die Organisation hatte aufgerufen, sich dem antikapitalistischen Block anzuschließen und betonte in ihrere Rede erneut, dass die Klimakrise sich nicht lösen ließe, wenn unser ganzes Wirtschaftssystem weiterhin nach Wachstum und Gewinnmaximierung strebe.
Nachdem die letzten inhaltlichen Worte gesprochen waren, konnte der Tag noch mit Musik von Luks ausklingen. Luks ist Sänger und Gitarrist der Reggae-Band Betrayers of Babylon und war bereit für uns als Solo-Artist aufzutreten.
Großes Dankeschön an alle Beteiligten
Wir möchten an dieser Stelle allen Demoteilnehmer*innen danken und ganz besonders allen, die uns bei der Planung und Durchführung unterstützt haben. Egal, ob durch finanzielle Unterstützung, durch Weitersagen und Mobilisieren, durch euren Einsatz für unsere Demotechnik, eure musikalischen Beiträge oder eure Redebeiträge. Dankeschön, ohne euch wäre das nicht möglich gewesen!